Brandenburgischer Archivpreis 2008

Auf dem Brandenburgischen Archivtag 2008 wurde erstmals ein Preis für besondere Leistungen im Bereich des Archivwesens im Land Brandenburg vergeben. Mehrere Archive hatten sich beworben. Die Mitgliederversammlung folgte dem Vorschlag des Vorstands, den mit bescheidenen 2.000 Euro dotierten Preis hälftig zu teilen und an die Stadt Falkenberg/Elster und den Kirchenkreis Spremberg-Senftenberg zu geben.

Die Stadt Falkenberg/Elster hat sich beworben mit der Restaurierung einer Flurkarte von 1754. Die stark beschädigte Karte enthält wichtige Informationen über Familien-, Flur- und Gewässernamen und ist deshalb von großer ortsgeschichtlicher Bedeutung. Mit der beratenden Unterstützung der Landesfachstelle für Archive und Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv brachte die Stadt daher die Restaurierung der Karte auf den Weg. Dafür erhielt sie die Auszeichnung verbunden mit der Erwartung, für das Stadtarchiv eine bessere Unterbringung als bisher zu finden. Der Archivpreis wurde vom Vorsitzenden des Landesverbands im Rahmen einer Ratssitzung am 4. Juli 2008 feierlich übergeben.

Das Kirchenkreisarchiv Spremberg-Senftenberg hat sich um die Sicherung und den Erhalt der Kirchenarchive abgebaggerter Orte im Bereich des Braunkohletagebaus verdient gemacht. Die kleinen Archive gehen in einigen Fällen bis in die Zeit der Reformation zurück. Dies trifft auch auf das Ephoralarchiv Spremberg zu. Deponiert werden auch Archive aus aufgegebenen Pfarrhäusern und fusionierten Gemeinden, soweit sie nicht mehr in den Pfarrämtern belassen werden können. Darunter sind auch wendische Gemeinden. Der wichtigen Sammel- und Erschließungstätigkeit steht allerdings eine prekäre Personalsituation gegenüber, für die Lösungen gesucht werden. Den Preis übergab Dr. Michael Scholz stellvertretend für den Landesverband mit guter regionaler Pressebeteiligung am 31. Oktober 2008, dem Reformationstag, in Spremberg.

Der Archivpreis konnte mit substantiellen Zuschüssen der Neudorfer Pappen- und Kartonagefabrik „Spreemühle“ und der Berliner Volksbank vom Landesverband finanziert werden.